Spielbericht Playoff Spiel #2: So viel Herz und Charakter
Es gibt Abende, die sind besonders. Und ganz bestimmt zählt das zweite Playoff-Spiel der BSW Sixers am Gründonnerstag gegen die Iserlohn Kangaroos dazu. Der 79:68-Heimsieg bedeutete nicht nur die vorzeitige Qualifikation für die zweite Gruppenphase der besten acht Teams der Liga. Er war auch ein Beweis, wie viel Willen, Herz und Charakter in unserem Team stecken.
Die Geschichte des Spiels
Nachdem sich am Donnerstagnachmittag die Dresden Titans in ihrem zweiten Gruppenspiel bei der OrangeAcademy Ulm knapp durchgesetzt hatten, war für uns klar: Mit einem Sieg würden wir tatsächlich in die nächste Runde einziehen können. Und auch Iserlohn wusste Bescheid: Nur ein Auswärtserfolg würde ihnen das Weiterkommen ermöglichen.
In diesem Spannungsfeld bewegten sich beide Teams von der ersten Sekunde an, die Sixers ahnten: Mit ihrer kurzen Rotation (Nadjefji, Danes und Petkovic fehlten) wären weitere personelle Rückschläge in diesem Spiel nur schwer zu verkraften gewesen. Und auch deshalb war die 22.Minute dieser Partie so wichtig - und das in mehrerer Hinsicht. Sixers-Center Djordje Pantelic schwächte sein Team, als er in einer Aktion ein unsportliches und technisches Foul zugleich kassierte - der Arbeitstag des so wichtigen Routniers endete beim Stand von 45:37 viel zu früh.
Bis dahin hatten sich beide Teams ein ausgeglichenes erstes Viertel geliefert (19:19), in dem Martin Jelic drei Dreipunktwürfe traf. Im zweiten Viertel steuerte der Kroate dann sieben weitere Punkte bei. Die waren auch wichtig, denn Iserlohn erwischte den besseren Start in diesen Durchgang (21:24, 11.), doch die Sixers-Antwort war trocken: Fast sechs Minuten lang hielt man den Gegner nun ohne Punkt, konnte aber selbst in einer jetzt klüger und flüssiger laufenden Offensive elf Zähler am Stück markieren: 32:24 (17.) In die Pause ging es mit einem 39:34-Vorsprung.
Und dann kam Minute 22 - aber eben auch 18 großartige weitere. Denn obwohl jetzt mit Pantelic ein wichtiger Anker fehlte, schaffte es das Team, sich trotzdem auf 51:39 (25.) abzusetzen. Iserlohn konnte das auf 54:54 kontern (29.), doch dies war nur ein Rückschlag und kein Momentum. Warum? Weil die Körpersprache der Sixers nicht abfiel. Im Gegenteil. Weil Sandro Antunovic unter dem Korb an beiden Seiten des Feldes lieferte. Weil Lucien Schmikale (37 Minuten auf dem Feld) das Team führte, weil die Sixers-Guards ständig den Druck auf Kangaroos-Lenker Toni Prostran hochhielten.
Vor allem aber, weil die Mannschaft gemeinsam ihr ganzes Herz auf dem Feld ließ. Auch in der Phase fünf Minuten vor dem Ende, als mit Sandro Antunovic (16 Punkte) der letzte etatmäßige Center mit dem fünften Foul vom Feld musste, blieb das Team konzentriert, ackerte mit viel Energie weiter und verdiente sich einen unglaublichen Sieg. Iserlohn hielt bis zum Schluss dagegen, aber das Sixers-Team ließ sich nicht brechen. Und jubelte am Ende ausgelassen und völlig zurecht.
Damit gehören wir zu den finalen Top acht der Liga und spielen am Ostermontag in Dresden sogar um den Gruppensieg. Eine irre Geschichte.
Stimmen
Martin Jelic: "Natürlich haben wir Djordje auf dem Feld vermisst, die einzige Option für uns war, nachdem er rausmusste, mit noch mehr Energie aufzutreten. Ich hatte heute den ganzen Tag über ein gutes Gefühl, habe gespürt, dass ich dem Team mit meinen Punkten helfen kann. Wenn jemand fehlt, muss jemand anderes für ihn einspringen."
Matthias Goßler, Vorstand BSW Sixers: "Wir sind irre stolz auf das Team und seine Energieleistung. Nach all den Ausfällen das Spiel noch zu gewinnen, spricht für sich."
Unser Team
Turan 2, Jelic 22, Sievers 4, Hollfelder DNP, Schmikale 15, Saraks DNP, Pantelic 3, Rahn 8, Andjelic DNP, Friederici 9, Antunovic 16
komplette Statistik
Livestream
Hier könnt ihr das gesamte Spiel noch einmal kostenfrei im Re-Live verfolgen.
Nächstes Spiel
Playoff-Gruppenphase 1, Spiel 3
Montag, 05.04.2021, 18.00 Uhr
Dresden Titans - BSW Sixers