1.RLN: Spielrhythmus schlägt Ligastart

Die diesjährige 1. Regionalliga Nord ist schon verrückt. Wirft man als Sixers-Fan einen Blick auf die aktuelle Tabelle überwiegt im ersten Moment die Freude, denn die Basketballgemeinschaft belegt momentan Tabellenplatz 1.

Schaut man sich das Tableau jedoch etwas genauer an, wird einem schnell klar, die Tabelle wird wohl erst am Saisonende wirklich eine richtige Aussagekraft habe. Schuld daran ist der zerklüftete Spielplan. In einer eigentlich 12 Teams umfassenden Liga gehen nur 11 Mannschaften an den Start und dies sorgt für viel Raum im Spielplan.

Am vergangenen Samstag wurde dies nun auch in der Begegnung der Sixers gegen die Hannover Korbjäger deutlich. Sandersdorf absolvierte bereits 4 Partien und befindet sich seit gut fünf Wochen im Spielbetrieb, die Niedersachsen betraten erst zum zweiten Mal das Parkett, mussten sich in der vergangenen Woche knapp Stade geschlagen geben.

Für die Gastgeber starteten Ante Markoc, Terrence Williams, Adam Touray, Sandro Kordis sowie Kapitän Jaroslav Tyrna und der 30jährige Tscheche war es auch, der die Partie für die Sixers eröffnete. 2 getroffene Freiwürfe, ein Sprungwurf und ein Dreipunktwurf von ihm sorgten für eine 7 zu 5 Führung nach 2 Minuten. Hannover hielt dann noch bis zur sechsten Minuten dagegen. Doch beim Stand von 15:12 verloren die Niedersachsen völlig den Faden. Während ihnen kein erfolgreicher Punkt mehr aus dem Spiel heraus gelang, verfehlten auch die Freiwürfe ihr Ziel. Auf der anderen Seite spielten sich die Sandersdorfer in einen Rausch. In Zahlen ausgedrückt, bedeutet dies ein 12:0-Lauf in der zweiten Viertelhälfte und eine überragende Wurfquote von 70% aus dem Feld und somit eine deutliche 27:12-Führung nach dem ersten Abschnitt.

Auch wenn ein 15-Punkte-Vorsprung im Basketball nichts bedeutet, war die Begegnung damit bereits entschieden. Auch das zweite Viertel ging mit 23:18 an die Sixers, welche damit zur Halbzeit bereits mit 50:30 in Front lagen. Auch nach dem Seitenwechsel fanden die Gäste nie wirklich ins Spiel und somit endete die Begegnung mit 96:68 für die Gastgeber. Für Hannover war dies eine bittere Niederlagen, liebäugeln sie doch ganz offen mit dem Aufstieg in die ProB und an diesem Punkt wären wir wieder bei der verrückten Tabelle. Die Korbjäger belegen nun den letzten Tabellenplatz. Doch wird das Team von Coach Ziga Mravljak auch am Ende dort stehen?

Nein. Denn wirft man einen Blick auf das Scouting wird bei den Sixers sofort eins deutlich. Sie überzeugten am Samstag als Mannschaft. Sandro Kordis, Adam Touray und Terrence Williams weisen alle ein double-double auf (d.h. zweistellige Punkte- und Reboundausbeute). Zudem überzeugte Ante Markoc mit 16 Punkten von der Dreipunktlinie. Und auch Stankevicius und Tyrna verpassten nur knapp den zweistelligen Bereich. Und Hannover? Auch hier erzielten insgesamt fünf Spieler 10 Punkte oder mehr. Der Unterschied zeigte sich im Zusammenspiel. Man merkte den Gästen deutlich an, dass es erst ihr zweites Spiel war. Zudem wurden einige Spieler erst in den letzten 2 Wochen verpflichtet. Vor allem in der Verteidigung passte die Abstimmung nicht. Hinzu kam an diesem Tag eine deutliche Reboundüberlegenheit der Sixers (46 zu 26) und starke Wurfquoten. Während die Sandersdorfer mehr als die Hälfte ihrer Würfe verwandelten, traf Hannover nur 36%. Ebenso an der Dreipunktlinie, worauf eigentlich das Spiel der Korbjäger ausgelegt ist. Hier stehen 42% gerade einmal 18% gegenüber.

Die Niedersachsen stehen jetzt sicherlich schon etwas unter Druck, wenn sie am kommenden Samstag in heimischer Halle die Twisters aus Rendsburg empfangen. Die Sixers können sich hingegen wieder zurücklehnen und schauen, wie die anderen Teams spielen. Nach dem spielfreien Wochenende geht es dann aber Schlag auf Schlag weiter. Am 19.11.16 (bereits um 17 Uhr!) empfängt das Team von Coach Grepl Westerstede, dann geht es nach Stade, die bisher noch ungeschlagen sind und am Weihnachtsmarkt-Wochenende kommt es zum Derby gegen die Aschersleben Tigers. Interessante Wochen in der 1. Regionalliga Nord und wir sind gespannt, wie sich bis Weihnachten die Tabelle entwickelt.

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Text: Anja Petermann, Foto: Ben Bott

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