Laufmemory, Tic Tac Toe und Schnürsenkel - Das Trainingstagebuch
Seit zwei Wochen ist es wieder möglich - Basketball-Training im Outdoor-Bereich mit größeren Trainingsgruppen. Auch bei den BSW Sixers strömen die Nachwuchstalente wieder zurück auf den Platz. Immer mittendrin: FSJler Robert Panius. Wir haben ihn gebeten, eine Woche lang Tagebuch zu führen.
Montag
In einer Stunde ist Trainingsbeginn, noch ist der Platz leer und ruhig und trotzdem sind wir schon da, denn bevor es richtig mit dem Training losgeht, heißt es: Aufbauen und vorbereiten. Das heißt für mich erst einmal Körbe abschließen und an die richtige Stelle bringen, Markierungen aufstellen und die Felder abgrenzen, damitsich die Mädchen und Jungen leichter an die Gruppentrennung halten können. An diesem Montag haben wir auch endlich unseren zweiten mobilen Korb aufbauen können, was auch heißt viel Wasser schleppen und in den Fuß einfüllen... naja... hätten wir uns bei dem Regen der kommenden Tage sparen können, da wären sie von allein voll geworden. Heute findet das Schnuppertraining der Grundschüler und das Vereinstraining der U12 statt. Eric stürzt schon vor dem Training auf dem Parkplatz. Aber Anja hat immer ihren großen Medizinkoffer bei. Es wurde viel gedribbelt - bei all dem vielen Vorzeigen verbessere auch ich mein Ballhandling. Kann nicht schaden!
Dienstag
Sonne...wir freuen uns über das schöne Wetter, wie sehr, werden uns erst die nächsten Tage zeigen. Los geht es mit unseren Zwergen (Jahrgang 2015), hier heißt es für mich wieder in verschiedene Rollen schlüpfen, mal bin ich der Hai, der die Fische versucht zu fangen und mal ein frecher Pirat. Meine Kondition hat sich in meiner FSJ-Zeit stark verbessert. Den Abschluss macht heute die U10 und wir spielen Laufmemory. Symbol merken, Parcours abdribbeln und dann das Symbol wieder richtig aufmalen. Gar nicht so einfach. Anja überrascht uns jeden Tag immer mit neuen Spielideen für die Kids. Manche Spiele möchte ich am liebsten auch selbst ausprobieren.
Mittwoch
Tja, was soll man zu diesem Mittwoch sagen. Es regnet und regnet und will irgendwie nicht aufhören. Damit das Training nicht ausfällt, weichen wir nach Renneritz aus. Dort können wir unter einem Dach trainieren. Es ist trotzdem kalt und ungemütlich, aber die Kinder interessiert das nicht, sie sind froh, einfach wieder Sport machen zu dürfen. Unsere Küken (Jahrgang 2016) üben heute Fangen, Werfen und Zielen mit Bohnensäcken. Die U7 (2014) und U8 (2013) spielen Basketball-Tic Tac Toe. Gerade bei dem Wetter darf der Spaß nicht zu kurz kommen. Meine Erkenntnis des Tages: die Mädchen machen die Jungs platt.
Donnerstag
Das Wetter meint es diese Woche nicht gut mit uns, auch wenn es nicht wirklich regnet, stürmt es wie verrückt. Meine Aufgabe besteht heute darin, fliegende Hütchen einzufangen und wieder aufzustellen. Wir lassen uns nicht unterkriegen. An einem Donnerstag heißt es für mich aber auch den Reißverschluss an einer Jacke schließen, Mützen richtig aufsetzen, Trinkflaschen öffnen und schließen und ganz viele Schnürsenkel binden, denn heute findet der Sport für unsere Flöhe (2017) statt. Und aufgrund der aktuellen Vorgaben dürfen Mama und Papa nicht dabei sein, und so übernehmen wir diese Aufgaben.
Freitag
Natürlich bekommen wir am letzten Tag der Woche noch einmal Regen. Jedoch immer nur in kurzen Schauern. Also Regenschirm eingepackt und dann geht es los. Zwischen den Regenpausen trainieren wir mit der U12 und U14 heute vor allem das Passen. Denn durch den Regen wird der Boden rutschig und wir wollen keine Verletzungen riskieren. Ich kann auch wieder üben, werde ich zum Passgeber für ein Kind. Am Ende eines jeden Tages müssen natürlich die Körbe wieder angeschlossen werden und alle Materialien gesäubert, desinfiziert und weggeräumt werden. Das kostet Zeit. 40 Minuten nach Trainingsende sind wir dann fertig und nun heißt es Wochenende. Ich bin natürlich etwas erschöpft. Aber ich war eine ganze Woche draußen an der frischen Luft und alles drehte sich um Basketball. Es gibt schlechtere Jobs.
Fotos
Anja Petermann & Leon Schütz