Die Walpurgisnacht wurde dieses Jahr im Sixers-Dome mit Basketball der Extraklasse eingeläutet. Im Playoff-Viertelfinalspiel gegen die ETB Miners aus Essen lieferten die BSW Sixers vor heimischem Publikum einen wahren Kraftakt ab und feierten am Ende einen dramatischen 74:71-Heimsieg.
Von Beginn an war zu spüren, dass die Fans hinter ihrem Team stehen würden. Moritz Heck brachte die Sixers mit einem schönen Korbleger in Führung, AJ Sumbry legte direkt nach – 4:0, ein Start nach Maß. Doch dann stockte der Motor. Die Miners aus Essen zeigten, warum sie zu den besten Defensivteams der Liga zählen, und zogen dank kluger Offensivaktionen auf 6:15 davon. Erst Sumbry mit sieben Punkten in Serie brachte die Sixers zum Ende des ersten Viertels auf 13:15 heran.
Das zweite Viertel verlief aus Sixers-Sicht weniger erfreulich. Essen spielte geduldig, nutzte Lücken in der Defense und setzte mit zwei Dreiern von Lukas Obhelders ein Ausrufezeichen. Headcoach Lukas Varga hatte genug gesehen nahm bei 21:29 die Auszeit – und machte seinen Unmut lautstark deutlich. Zur Pause lag das Heimteam 30:37 zurück.
Was auch immer in der Kabine besprochen wurde – es wirkte. Zwar bauten die Gäste ihren Vorsprung durch Tim Schneider und Benjamin Uzuma kurzzeitig auf 12 Punkte aus, doch dann starteten die Sixers ihre Aufholjagd. Ein Dreier von Moritz Heck war das Signal, Niks Salenieks übernahm mit zehn Punkten in Folge das Kommando. Jarne Jürgens glich per Freiwürfe aus, Matej Silic brachte das Team an der Linie erstmals seit der zwölften Spielminute wieder in Führung. Mit einem 60:53-Vorsprung und frenetischem Jubel ging es ins Schlussviertel – der Dome bebte.
Doch Essen steckte nicht auf. Als die Sixers-Offensive zwischenzeitlich ins Stocken geriet, pirschten sich die Miners bis auf vier Punkte heran. Doch dann kamen wieder Heck, Salenieks und Sumbry, die drei Minuten vor dem Ende den Vorsprung auf zehn Punkte stellten. Als AJ mit seinem fünften Foul ausschied, sprang Marley Jean-Louis in die Bresche – sein Dreier zum 72:60 ließ die Halle explodieren.
Aber Playoffs wären nicht Playoffs ohne Drama. Zwei Dreier und ein Korbleger später waren die Gäste auf einen Punkt dran. Der nervenstarke Salenieks verwandelte 5,3 Sekunden vor Schluss zwei Freiwürfe zum 74:71. Dann der letzte Angriff der Miners: Dawson trieb den Ball übers Feld, passte auf Niklas Sperber in der Ecke – doch dessen Dreier landete nur auf dem Ring. Der Rest war ohrenbetäubender Jubel. Spieler, Fans und Sponsoren feierten gemeinsam einen denkwürdigen Basketballabend – der perfekte Auftakt in die Walpurgisnacht.
Ausblick: Spiel 2 der Serie findet am Sonntag um 16:30 Uhr in Essen statt. Die Sixers reisen mit einer 1:0-Führung und einer gehörigen Portion Selbstvertrauen ins Ruhrgebiet.