Die längste Auswärtsreise der Saison endete für die BSW Sixers am Samstagabend mit einer
bitteren, aber lehrreichen 97:105-Niederlage nach Verlängerung bei den Dragons Rhöndorf.
Nach einem schwachen Start zeigte das Team von Headcoach Lukas Varga große Moral,
kämpfte sich zurück ins Spiel und zwang die Gastgeber in die Overtime – am Ende fehlten
jedoch die Kraft und das nötige Quäntchen Glück.
Die Partie begann mit einem Dreier von RJ Holmes, doch anschließend schien die über 500
km lange Anreise noch deutlich in den Beinen zu stecken. Unkonzentriertheiten, einfache
Ballverluste und verlegte Korbleger prägten die Anfangsphase. Defensiv war man oft einen
Schritt zu spät, und so konnten sich die Dragons schnell absetzen. Das erste Viertel endete
folgerichtig mit 25:13 für Rhöndorf.
Im zweiten Abschnitt zeigte die Pausenansprache von Coach Varga Wirkung. Zwar erhöhte
der starke Kenan Reinhard mit einem Korbleger zum 27:13 auf die höchste Führung des
Abends, doch jetzt fanden die Sixers ins Spiel. Toby Okwuokei, Felix Zacharias, Jarne Jürgens
und RJ Holmes übernahmen Verantwortung und brachten ihr Team Schritt für Schritt
heran. Dank eines 23:16 Viertels waren die Sixers zur Halbzeit wieder auf fünf Zähler dran.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Nach vier Minuten
verwandelte Toby Okwuokei zwei Freiwürfe zum 46:46-Ausgleich, ehe RJ Holmes mit
einem Sprungwurf die erste Sixers-Führung seit Spielbeginn erzielte. Ein Dunk von Emanuel
Ozike brachte die Gäste sogar mit drei Punkten in Front, doch eine Rhöndorfer Auszeit
stoppte den Lauf. Die Hausherren antworteten mit einem 6:0-Run und gingen mit 57:54 in
das Schlussviertel.
Der letzte Abschnitt wurde zum echten Krimi. Rhöndorf startete stark und baute den
Vorsprung auf 68:59 aus, doch die Sixers stemmten sich mit aller Kraft dagegen. Okwuokei,
der am Ende mit 36 Punkten und 10 Rebounds glänzte, brachte sein Team mit wichtigen
Treffern zurück. Felix Zacharias und Jarne Jürgens verwandelten sicher von der Linie,
Holmes arbeitete unermüdlich unter den Brettern und erzielte ein überragendes Double-
Double (25 Punkte / 19 Rebounds).
Knapp zwei Minuten vor dem Ende traf Okwuokei per Dreier zur 73:71-Führung, und die
Partie wurde zum offenen Schlagabtausch. Insgesamt sechsmal wechselte die Führung in
den letzten drei Minuten. Beim Stand von 85:81 für Rhöndorf und noch 14 Sekunden auf
der Uhr schien das Spiel entschieden – doch die Sixers gaben nicht auf. Nach einem
schnellen Pass von Max Nwokedi verkürzte Felix Zacharias per Dreier auf 85:84. Dusan Ilic
traf anschließend zwei Freiwürfe zum 87:84, bevor Toby Okwuokei mit der Schlusssirene
einen spektakulären Dreier versenkte – Verlängerung!
In der Overtime machte sich die hohe Belastung der kurzen Rotation bemerkbar. Emanuel
Ozike und Felix Zacharias hatten bereits zum Ende des vierten Viertels ihr fünftes Foul
kassiert. In der Verlängerung erwischte es dann auch Silver Bieling und Kapitän Okwuokei,
die die Schlussphase von der Bank aus verfolgen mussten. Rhöndorf nutzte die Vorteile
konsequent, traf wichtige Würfe und entschied die Partie letztlich mit 105:97 für sich.
Trotz der Niederlage bleibt der Eindruck eines engagierten Auftritts, aus dem das junge
Sixers-Team viel mitnehmen kann.