Wenn die BSW Sixers am Samstagabend in der Menzenberghalle in Rhöndorf antreten, steht ihnen die längste Auswärtsfahrt der Saison bevor. Rund 500 Kilometer trennen die beiden ProB-Standorte – eine Reise, die das Team von Headcoach Lukas Varga jedoch mit einer klaren Zielsetzung antritt: den dritten Saisonsieg in Folge einzufahren.
Die Gastgeber aus Rhöndorf, das Farmteam der Telekom Baskets Bonn (BBL), zählen wie die Sixers zu den jüngsten Mannschaften der Liga. Mit einem Durchschnittsalter von knapp unter 20 Jahren setzt Coach Max Becker auf ein hochtalentiertes, entwicklungsorientiertes Team. Zum Saisonstart mussten die Dragons allerdings einen schweren Rückschlag verkraften: Mannschaftskapitän und Center Daniel Meyer (2,18 m) fällt mit einer Achillessehnenverletzung auf unbestimmte Zeit aus. Die entstandene Lücke unter dem Korb füllt seither Benjamin Sadikovic ein 22-jähriger, 2,08 m großer Neuzugang aus Oberhaching, der im Schnitt 10 Punkte und 7,3 Rebounds beisteuert.
Der offensive Motor der Dragons ist Jorge Mejias. Der 24-jährige Spanier lenkt nicht nur das Spiel, sondern überzeugt auch als Scorer – mit über 15 Punkten pro Spiel führt er die interne Rangliste an und verteilt zudem 4 Assists pro Partie. Gleichauf liegt der erst 16-jährige Dusan Ilic, eines der vielversprechendsten Talente im Dragons-Kader, der ebenfalls rund vier Vorlagen pro Spiel verbucht. Der US-Amerikaner Juhwan Harris-Dyson bringt auf dem Flügel Athletik und Erfahrung aus der ProA mit und steuert ebenfalls 15 Punkte pro Partie bei.
Nach einem guten Saisonstart mit Siegen gegen Iserlohn und Wedel mussten die Dragons zuletzt beim 114:72 in Essen einen herben Dämpfer hinnehmen. Mit einer Bilanz von zwei Siegen und zwei Niederlagen rangieren sie aktuell – genau wie die Sixers – im Mittelfeld der Tabelle.
Für die BSW Sixers gilt es, den Schwung aus den beiden letzten Erfolgen mitzunehmen. Trotz der langen Anreise will das Team konzentriert auftreten und die gute Entwicklung der letzten Wochen fortsetzen. Headcoach Lukas Varga warnt jedoch davor, die jungen Rhöndorfer zu unterschätzen: „Rhöndorf spielt mit viel Energie, Tempo und Leidenschaft. Wir müssen defensiv diszipliniert agieren und das Rebounding kontrollieren.“
Personell müssen die Sixers weiterhin auf Sean Ludwig verzichten, der verletzungsbedingt ausfällt. Auch hinter dem Einsatz von Center Paul Schwabe steht nach einer Trainingsverletzung noch ein Fragezeichen.
Trotz dieser Unwägbarkeiten reisen die Sixers selbstbewusst an den Rhein – mit dem festen Ziel, auch aus Rhöndorf Punkte mit in den Sixers-Dom zu bringen und den dritten Sieg in Serie zu feiern.